Panikattacken verstehen: Ursachen, Symptome und schnelle Hilfe

Panikattacken sind eine der intensivsten Erfahrungen, die man machen kann. Viele meiner Klienten berichten von plötzlichen Angstanfällen, die ohne Vorwarnung auftreten und sich so real anfühlen, dass sie denken, einen Herzinfarkt zu haben oder die Kontrolle zu verlieren. Doch was steckt wirklich hinter diesen Attacken? Und noch wichtiger: Wie kann man sie bewältigen?

 

Was sind Panikattacken?

Panikattacken sind plötzliche Episoden intensiver Angst oder Unwohlseins, die innerhalb weniger Minuten ihren Höhepunkt erreichen. Während einer Attacke kann sich der Körper in einen Alarmzustand versetzen, als wäre eine tatsächliche Bedrohung vorhanden – obwohl objektiv keine Gefahr besteht.

 

Typische Symptome einer Panikattacke

  • Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Schweißausbrüche
  • Zittern oder Muskelverspannungen
  • Atemnot oder Engegefühl in der Brust
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Übelkeit oder Magenbeschwerden
  • Gefühl der Unwirklichkeit (Derealisation) oder Entfremdung vom eigenen Körper (Depersonalisation)
  • Angst vor dem Kontrollverlust, Wahnsinn oder gar dem Tod
  • Diese Symptome sind zwar extrem unangenehm, aber medizinisch gesehen harmlos.
  • Der Körper reagiert lediglich auf eine übersteigerte Stressreaktion des Nervensystems.

Ursachen: Warum entstehen Panikattacken?

Die Ursachen für Panikattacken sind vielfältig. In meiner Praxis habe ich beobachtet, dass oft eine Kombination aus biologischen, psychologischen und situativen Faktoren eine Rolle spielt:

  1. Stress und Belastung: Chronischer Stress oder belastende Lebensereignisse können das Nervensystem überreizen und Panikattacken auslösen.
  2. Angst vor der Angst: Wer einmal eine Panikattacke erlebt hat, entwickelt oft die Angst vor einer weiteren Attacke, was einen Teufelskreis in Gang setzt.
  3. Körperliche Faktoren: Eine Überempfindlichkeit gegenüber körperlichen Empfindungen kann dazu führen, dass normale Symptome (z. B. Herzklopfen nach dem Treppensteigen) als bedrohlich wahrgenommen werden.
  4. Negative Denkmuster: Katastrophisierende Gedanken verstärken die Panik. Gedanken wie „Ich bekomme keine Luft“ oder „Ich verliere gleich die Kontrolle“ verschlimmern die Symptome.
  5. Genetische Veranlagung: Studien zeigen, dass Panikstörungen in Familien gehäuft auftreten können, was auf eine genetische Komponente hinweist.

Schnelle Hilfe bei einer Panikattacke

Auch wenn sich eine Panikattacke überwältigend anfühlt, gibt es Techniken, die helfen können, sie zu überstehen und langfristig zu reduzieren:

 

1. Atemtechnik: Beruhige dein Nervensystem

Eine der effektivsten Methoden ist die 4-7-8-Atmung:

  • 4 Sekunden langsam einatmen
  • 7 Sekunden den Atem halten
  • 8 Sekunden langsam ausatmen

Diese Technik hilft, den Körper aus dem Alarmzustand herauszuholen und signalisiert dem Gehirn, dass keine echte Gefahr besteht.

 

2. Akzeptieren statt Bekämpfen

Versuche nicht, die Panikattacke mit aller Kraft zu stoppen. Sage dir stattdessen: „Ich weiß, dass es eine Panikattacke ist. Sie ist unangenehm, aber nicht gefährlich. Sie wird vorbeigehen.“ Diese Haltung nimmt der Angst ihre Macht.

 

3. Boden unter den Füßen spüren

Eine einfache Übung zur Erdung ist die 5-4-3-2-1-Methode:

  • 5 Dinge nennen, die du sehen kannst
  • 4 Dinge, die du fühlen kannst
  • 3 Dinge, die du hören kannst
  • 2 Dinge, die du riechen kannst
  • 1 Sache, die du schmecken kannst

Diese Übung hilft, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und das Gehirn aus dem Panikmodus herauszuholen.

 

4. Bewegung und Kälte nutzen

Manchmal hilft es, ein kaltes Glas Wasser zu trinken, das Gesicht mit kaltem Wasser zu benetzen oder sich kurz zu bewegen, um den Körper aus der Schockstarre zu holen.

 

5. Langfristige Strategien zur Prävention

  • Achtsamkeit und Meditation: Regelmäßiges Training hilft, die Stressreaktion zu regulieren.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport baut überschüssige Stresshormone ab.
  • Gesunde Routinen: Ein stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus, eine ausgewogene Ernährung und soziale Unterstützung wirken präventiv.
  • Psychotherapie: Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders wirksam erwiesen, um Panikattacken langfristig zu überwinden.

Fazit: Panikattacken sind behandelbar

Panikattacken sind zwar unangenehm, aber sie sind kein Zeichen für eine schwere Erkrankung oder einen Kontrollverlust. Mit den richtigen Techniken kannst du lernen, sie zu verstehen und zu bewältigen. Falls du Unterstützung benötigst, stehe ich dir als erfahrener Psychotherapeut gerne zur Seite – bequem per Online-Therapie.

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Dr. Richard Blokesch

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